Schule und Zuhause: Zu viel Druck von beiden Seiten?

Schule und Zuhause: Zu viel Druck von beiden Seiten?

Du bist faul! Ja, genau du. Naja, also so zumindest wird es dir doch von deinen Eltern mindestens einmal pro Tag gesagt, oder? Aber, stimmt das eigentlich? Ich finde, dass sowas immer von allen Seiten beleuchtet werden sollte und nicht nur aus der Perspektive der Eltern alleine oder eben nur aus der Perspektive der Schule alleine.Um ein Beispiel zu machen: Wenn ein Schüler öfters mal seine Hausaufgaben nicht erledigt sollte man anstatt Briefe an die Eltern zu verteilen, vielleicht den betroffenen Schüler fragen ob bei ihm/ihr alles okay ist. Lehrer können nie wissen ob das Kind vielleicht zuhause zu viel zu tun hat und deswegen keine Zeit mehr für Hausaufgaben bleibt oder ob das Kind gerade etwas Anstrengendes durchmacht wovon vielleicht nicht mal die Eltern was wissen. Aber das passiert nur wenn man Lehrer bekommt die sich auch WIRKLICH für einen interessieren und das ist so gut wie nie.

Meine Begründung dafür ist sehr simpel:

Viele Lehrer wollen einfach nur das die Schüler gute Beiträge liefern und wie Roboter alles zuhause lernen und in einem Test alles wieder auskotzen und danach vergessen. So wollen schlechte Lehrer, dass ein Schüler in der Schule ist. Sie wollen nicht wissen wie es dir denn eigentlich geht. Am schlimmsten sind jedoch die, jene einem Schüler nichts mehr erklären wollen nur weil dieser mehr als 3-mal nachgefragt hat. Ist mir natürlich auch schon passiert 🙂 Nein, wir tun das nicht um Lehrer zu nerven wir verstehen es einfach nicht und wir WOLLEN es lernen. Lehrer wollen, dass man lernt aber haben keine Lust Sachverhalte mehrmals zu erklären. Lasst mal die Ironie dahinter schön auf euch wirken.

Aber jetzt wechseln wir mal die Perspektive.

Zuhause: Viele Eltern sehen nicht was hinter der geschlossenen Tür des Teenie-Zimmers passiert und was in den Köpfen der Teenies vorgeht wissen sie erst recht nicht. Viele, inklusive mir, sind nach der Schule erschöpft und wollen sich einfach nur ausruhen, denn 6 bis 10 Schulstunden Wissen auskotzen und sich genauso lang durchgehend zu konzentrieren (wer auch immer sich ausgedacht hat, dass man sich so lange konzentrieren kann. Kleiner Tipp: Kann man nicht) saugt einem Schüler die letzte Energie aus. Dann Zuhause noch kein Verständnis dafür, da man ja in der Schule „eh nichts macht“ und dass man es „genießen soll bevor man Arbeiten muss“. Deshalb, muss ich ganz ehrlich sagen, fühlt man sich und seine Probleme nicht ernst genommen und man denkt „Was ist, wenn du wirklich übertreibst?“, auch wenn dein Körper und Gehirn ganz andere Signale senden, und zwar jene von Erschöpfung und Stress.

Denkt ihr jetzt immer noch, dass wir faul sind?

Egal wie jung oder alt, jeder hat seine eigenen Probleme. Für einen 5-Jährigen ist es vielleicht, dass er kein Eis bekommen hat und für einen 16-Jährigen ist es vielleicht, dass ihn seine Freundesgruppe zurzeit nicht beachtet. Nur wegen des Alters heißt es nicht, dass ein Problem weniger Bedeutung hat als das eines 100-Jährigen alten Oma. Um nochmal auf den Punkt der Schule zu kommen: Fast alle Schüler fühlen sich unter Druck gesetzt immer perfekte Leistungen zu erbringen, weil ihnen gesagt wird, dass ihre ganze Zukunft davon abhängt was auch nur Teilweise stimmt. Ich kenne Menschen die sich SCHULDIG fühlen, wenn sie mal nicht lernen konnten, weil sie zu erschöpft waren. Zuhause sieht es dann natürlich so aus als ob man nichts tut und dafür muss man sich heutzutage auch schon rechtfertigen. Der Druck von beiden Seiten hohe Leistungen zu erbringen kann dazu führen die Nöte des eigenen Körpers zu vernachlässigen um ANDERE Menschen zufriedenzustellen. Aber das ist eine andere Geschichte.

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