„Die Gesundheit der Schüler hat selbstverständlich oberste Priorität.“ Diesen, schon fast Mantra ähnlichen Satz, hat man immer irgendwann gehört, wenn bezüglich der Pandemie die Schulen thematisiert wurden. Aber handeln die Politiker auch so? Viele ihrer Entscheidungen lassen mich daran zweifeln.
Für jeden der sich nicht fünf Tage in der Woche in einem schulischen Institut aufhält, hier eine kleine Erläuterung wie das ganze gerade funktioniert. Ein halbes Jahr lang waren Schulkinder komplett zu Hause und mussten dort lernen als wären sie in der Schule. Das bedeutet, der Stoff der während dieser Zeit zu lernen war, ist bei dem Großteil nicht vollständig vorhanden. Doch das ist nicht mehr wichtig, richtig? Ich meine, natürlich wird diese Tatsache in den Folgejahren, und besonders in den Abschlussprüfungen, berücksichtigt. So dachten wir zumindest. Aber dem ist nicht so. Es wird von uns Schülern erwartet, den gesamten Stoff parat zu haben, da dieser ja natürlich in irgendeiner Form in der Homeschooling Zeit zur Verfügung gestellt wurde. Selbstverständlich sind Wissenslücken auf die Faulheit der Jugendlichen zurück zu führen und nicht darauf, dass das gesamte Schulsystem darauf beruht, ohne Rücksicht auf Verluste die Lehrplaninhalte durch zu bringen. Sich das Wissen also nicht für sich anzueignen, weil man weiß dass man es für die eigene Zukunft braucht, sondern sich den Stoff auf Abruf in den Kopf zu pressen, nur um diesen danach von dem nächsten Fach abzulösen. Und als wäre das alles nicht schon genug, wurden wir, als die Schule dann wieder angefangen hat, nach den Pfingstferien einfach ins kalte Wasser geworfen. Wir müssen auf einen Schlag wieder so funktionieren, als wäre der Lockdown nie passiert. Auch das funktioniert nicht so. Prüfungssituationen sind wir nicht mehr gewöhnt. Sich von 8 bis teilweise 16 Uhr konzentriert am Unterricht zu beteiligen, auch wirklich zu verstehen, worüber der Lehrer spricht und das ganze in der nächsten Stunde wiedergeben zu können, ist aufgrund der Corona bedingten Vorgeschichte eigentlich nicht zumutbar. Schon ab der zweiten Stunde sitzen alle Schüler da und warten dass die Stunde vorbeigeht. So sollte das nicht sein.
Es fühlt sich an als würde es niemanden mehr groß interessieren wie es mit den Schülern weitergeht,
jetzt, wo das Leben wieder seinen Lauf nimmt, solange wir nur aufgeräumt in der Schule sitzen. Die Regierung kümmert sich nur um Schutzmaßnahmen, wie Maskenpflicht, Testpflicht, etc, nicht aber darum, wie sich diese auf das Schuleben auswirken.
Ich würde mir sehr wünschen das sich das irgendwann ändert und Schüler, wenn schon nicht wir, dann andere Generationen, das Gefühl haben, wirklich wichtig zu sein.